Friday, 5 December 2008

GESICHT ZEIGEN Festival blieb Gesichtslos


photo from flickr



„Mehr Bildung für Faschisten,“ steht auf einem Aufkleber an einer Toilettentür der Mädchen auf dem Campus-Gelände der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus, auf dem das diesjährige Sommerfest unter dem Motto: „Gesicht zeigen – Laut gegen Nazis“ am 28. 06. statt fand.


Einige wenige trugen T-Shirts mit der Aufschrift: „Ich bin laut - gegen Nazis“, aber diese fielen gar nicht auf, in der Masse von Fan-Shirts der Ärzte, Mia und den Wir sind Helden. Letztere waren das i-Tüpfelchen der Veranstaltung, unterstützt von K.I.Z., Boundzound und der regionalen Band Garp. Das Festival sollte ein Statement abgeben, eine Meinung gegen Gewalt und Rassismus.


Namensgeber des Events war der Verein Gesicht zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland e.V., der gegen Rassismus und für Toleranz kämpft. Prominente wie Henry Maske und Günter Jauch sind Mitglieder dieses Vereins. Die Geschäftsführerin Rebecca Weis (45) erklärt: „Gerade im Sommer 2000 gab es viele rechtsradikale Übergriffe. Das erinnerte sehr an das organisierte Verbrechen.“


Nationalsozialistische Parteien erhalten immer mehr Macht und neuen Zulauf. Auch in Brandenburg lassen die Kommunalwahlen nicht mehr lange auf sich warten, und somit auch die Chance der Rechten, in die kommunalen Parlamente zu gelangen und sich somit eine Basis für die Landtagswahlen 2009 aufzubauen. In Cottbus ist es schon zu zahlreichen Übergriffen von Neonazis auf ausländische oder anders denkende Studenten der BTU Cottbus gekommen. Aus diesem Anlass wurde die Festival-Idee ins Leben gerufen, um sowohl der NPD als auch den kleinen, gewalttätigen Nazis auf der Straße zu zeigen, dass viele Menschen nicht mit rechter Gewalt und den neuen Ideen des Nationalsozialismus einverstanden sind.


Erwartet wurden mehr als 3000 Menschen, doch diese Rechnung ging nicht auf. Nicht einmal 1000 Besucher zeigten an diesem Samstag ihr Gesicht. Woran lag es?

Franziska Schmidt (20) hat eine Freikarte bekommen und war eigentlich nur wegen der Musik da. „Es ist einfach zu teuer,“ sagte sie. Sie meint, der Preis von 20 Euro an der Vorverkaufskasse habe wahrscheinlich alle abgeschreckt. Dafür, dass diese Veranstaltung von Studenten für Studenten organisiert wurde, waren relativ wenige davon anzutreffen. Franziska selbst konnte nur einige ausmachen. „Studenten haben eben kein Geld,“ versucht sie das Wegbleiben der Studierenden zu erklären.


Während sich auf dem Campus nur wenige Lausitzer aufhielten, und Garp vor ca. 50 Menschen spielen durften oder mussten, versammelten sich andere hinter der Absperrung, in der Hoffnung, etwas hören oder sogar sehen zu können. Eine 20-jährige Studentin, die anonym bleiben möchte, stand ganz traurig hinter der Absperrung. „Ich habe kein Geld. Ich dachte, wenn schon mal was gegen Rassismus veranstaltet wird, sollte man auch hingehen, aber 25 Euro an der Abendkasse sind echt zu viel,“ beschwert sie sich. „Das ist schon eine Frechheit, gerade in so einer Nazi-Stadt wie Cottbus.“


Paul Schäpe (21), ein Student, der sich die Karte leisten konnte, ist trotzdem enttäuscht. „Prinzipiell ist diese Veranstaltung eine gute Idee, aber bis jetzt habe ich gegen Rechts nur den Stand hinter mir mitbekommen,“ kommentiert er. Der Stand hinter Paul machte Werbung für die Kampagne „Laut Gegen Nazis“ unter die das Festival lief. Diese Kampagne zeigt auf solchen Veranstaltungen immer wieder Präsenz und kämpft mit medialer Kraft gegen Rechts. Björn Minge, Mitglied der Kampagne, meint, Festivals wie das GESICHT ZEIGEN seien „wichtig, um junge Leute dazu zu bringen, über das Thema nachzudenken.“


Schon vorab gab es scharfe Kritik. Überraschenderweise fielen Verbal-Attacken der Nazis aus. Dafür gab es umso mehr Anfeindungen von Linken und Demokraten, die meinten, das Festival sei inhaltlich zu schwach, eine reine Musikveranstaltung eben.


Das Problem war die fehlende Unterstützung vom Studienrat, der dieses Event als „sinnlos“ bezeichnet hätte, sowohl Studenten als auch Stiftungen und Organisationen. Große Organisationen wollten mit dieser Veranstaltung einfach nichts zu tun haben, weil diese gegen Rassismus war. Begründung: Eine Anstalt öffentlichen Rechts dürfe nicht politisch sein. So konnte nur auf viele Besucher gehofft werden, die bereit waren ihr Gesicht zu zeigen und ihr Portemonnaie zu leeren.


Die Veranstalter selbst gingen dabei aber mit schlechtem Beispiel voran. Diese wollten weder gefilmt, noch mit Namen genannt werden, aus Angst vor rechtsradikalen Übergriffen.

Saskia Löbner (21) versteht die Welt nicht mehr. Sie war schon 2006 bei einem BTU Campus Festival. Damals haben Juli gespielt und es war „rappenvoll“. Dies lief allerdings nicht unter dem Namen: Gesicht zeigen gegen Gewalt und Rassismus.


„So eine Veranstaltung mit diesem Statement sollte öffentlich, und für alle zugänglich sein,“ sagte Saskia.

Selbst die Band Wir Sind Helden war sichtlich enttäuscht von der kleinen Menschenmasse. Engagiert animierten sie Publikumsrufe wie „Gegen Rechts, Gegen Rechts“ und beim nächsten Mal mehr Leute mitzubringen. Judith Holofernes, Sängerin der Band, sagte: „Wir könnten den Platz noch füllen. Ihr müsst nur schnell genug hin- und herlaufen.“


Lag es nun an der fehlenden Organisation? An der Idee? An der Angst der Besucher, Gesicht zu zeigen? In Cottbus wohnen vielleicht ein paar Nazis zu viel, aber dafür sind auch die Anti-Rassisten nicht wenige. Neben der Antifa, der linken Szene und den Punkern im Park gibt es noch viele andere, aus allen Altersklassen, die gegen Rechts sind. Vielleicht sollte man beim nächsten Mal einfach realistischer sein und nicht so bekannte Bands einladen, die man eh nicht bezahlen kann. Um den Eintrittspreis so gering wie möglich zu halten, müssen eben regionale, kleine Bands her. Dann steigen auch die Besucherzahlen und somit die Gesichter, die gegen Rechts gezeigt werden.


published in indymedia

Friday, 28 November 2008

Bad eggs


photo by Welt online


A German egg producer sold millions of his eggs coming from caging chicken as free range chicken eggs, the animal conservationist PETA revealed last Wednesday.


Edmund Haferbeck from PETA said that the producer in Brandenburg, a region in east Germany, sold at least 300 million eggs a year with a fake labelling to several super market chains all over Germany.


The animals were not kept in ways appropriate to their species. Nevertheless, they were sold as free range chicken eggs. PETA assumes that the producer made a higher profit of seven million Pounds (ten million Euro) because of the higher price of free range chicken eggs.


How awful is that? I always buy the better eggs. Better eggs? I know the free range chicken eggs are smaller and just don’t look that nice but I know that it comes from a happy chicken.


I don’t understand how you can earn your living from keeping thousands of hens in cages that are obviously far too small. Do the people working in such a place actually think about what they are doing? Everyone thinks with horror of the Holocaust. Why is it then ok to hold chicken like that? In my point of view it is a crime as well.


I know I am not the only one thinking like that. Some people, who do not have much money, relinquish their chocolate or cigarettes to be able to buy eggs from happy chickens rather than products of animal cruelty. Now it is shocking to find out that those people, probably including me, were actually eating those eggs. You can’t say: It is the thought that counts.


With every egg you bought, you were supporting animal cruelty. And people were not even aware of it. This producer has hurt the dignity of many Germans and I hope he will be punished accordingly.

The Wall Street Journal's blogger hunt


Neil McIntosh is to start hiring bloggers and business journalists for the Wall Street Journal Europe edition in the next year, he revealed at a talk with students of the University of Westminster last Thursday.


The outgoing editorial director of the Guardian online is becoming the editor of the European edition of WSJ.com, the Wall Street Journal’s website.


“There are only a few jobs left for digital journalism,” Neil McIntosh said. He sees his new job as a “good opportunity to try out new things”.


He is dismissing criticism of Rupert Murdoch buying the Wall Street Journal. “I heard nothing but good things,” McIntosh said. He is certain that the Journal’s journalism will not change through the new ownership.


The Journal managing editor, Marcus Brauchli, stepped down due to a shift in the focus of articles, The Wall Street Journal revealed in April. Critical voices claimed that there has been more emphasis on shorter news stories and more general news since Rupert Murdoch owns the paper.


“It is very hard to leave the Guardian,” admitted McIntosh. In his blog, he said it was a privilege to work there, building up blogs and launching the audio and video services.


He was working for the Guardian for more than nine years. It was Neil McIntosh, who started building blogs, one of the most successful parts of the Guardian website. He revealed that the website had half a million page views a month before "comment is free" was launched. More than two years later the page views have increased to ten million.